SPD: Wie Rüsselsheim vom Wertstoffhof am Sonnenwerk profitieren kann

Seit Herbst 2017 ist bekannt, dass die AWS Service GmbH, ein Unternehmen des Kreises Groß-Gerau, am Standort Sonnenwerk, zwischen OBI Markt und dem Gewerbegebiet Bischofsheim den bestehenden Wertstoffhof umfangreich ausbauen und modernisieren wird. Grund genug für die SPD-Fraktion sich im Abfallzentrum Büttelborn, nach dessen Vorbild auch an der Rüsselsheimer Stadtgrenze gebaut werden soll, über den Fortgang der Planungen und die Organisation der AWS-Wertstoffhöfe zu informieren.

SPD-Fraktionsvorsitzende Sanaa Boukayeo erinnerte in ihren einleitenden Worten daran, dass gleich nach Bekanntwerden der AWS-Planungen die SPD-Fraktion per Anfrage und Antrag die Frage aufgeworfen hatte, ob eine Kooperation nicht viele Vorteile für Rüsselsheim bringen könnte, aber auch die Frage hinsichtlich der Auswirkungen auf die Planungen des Städteservice Rüsselsheim/Raunheim  für einen neuen Wertstoffhof an der Kläranlage wurden aufgeworfen. Antrag und Anfrage sind bis heute nicht bearbeitet, so dass man sich nun mit einer kleinen Delegation selber vor Ort über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit informieren wolle.

Beim Rundgang über den Wertstoffhof in Büttelborn wurde deutlich, dass die AWS über die Jahre hinweg viel Erfahrung in der Führung von Wertstoffhöfen gesammelt hat. Inzwischen betreibt die kommunale Gesellschaft 6 Wertstoffhöfe der unterschiedlichsten Größe für verschiedene Kreiskommunen (u.a. Bischofsheim, Trebur). „Es war beeindruckend zu sehen, wie professionell der gesamte Wertstoffhof in Büttelborn geführt wird und wie durchdacht das Konzept der Anlieferung ist“, betonte der baupolitische Sprecher der SPD-Fraktion Frank Tollkühn. „Wir konnten vor Ort erfahren, dass der Wertstoffhof am Sonnenwerk in Bischofsheim nun in ähnlicher Weise aufgebaut werden soll und in der Größe so konzipiert wird, dass auch die Anlieferung der Wertstoffe von Rüsselsheimerinnen und Rüsselsheimer abgewickelt werden könnte“, berichtete Tollkühn vom Ortstermin.

Deutlich beim Ortstermin wurde, dass der modernisierte Wertstoffhof am Sonnenwerk definitiv kommen wird. Der kreiseigene Zweckverband Riedwerke wird dort erheblich investieren. „Die Vorteile für Rüsselsheim bei einer Zusammenarbeit liegen auf der Hand“, betont Tollkühn. Der Investitionsaufwand für Modernisierung des bestehenden Wertstoffshofs oder Neubau entfallen. Man profitiert von der Erfahrung der AWS und durch die Abwicklung größerer Abfallmengen könnten Kostenvorteile erzielt werden. Darüber hinaus erscheint der Standort am Sonnenwerk als ideal. Er ist deutlich weiter von der Wohnbebauung entfernt, als der diskutierte Standort an der Rüsselsheimer Kläranlage, die Lärmproblematik wäre somit geringer. Ferner ist er verkehrlich gut angebunden, hingegen stauen sich schon heute im Kreuzungsbereich der Bonner Straße und der Mainzer Straße aus Raunheim die Fahrzeuge.

Auf Grund der aktuellen Diskussionen, z.B. über Microplastik und Medikamente im Abwasser ist zu erwarten, dass die Kläranlage in den kommenden Jahren Erweiterungsflächen benötigen wird.

„Es ist nun an der Rüsselsheimer Politik über das weitere Vorgehen und Für und Wider der Ausweitung der Interkommunalen Zusammenarbeit zu diskutieren. Wir werden deshalb beantragen, dass Vertreter der AWS in einer der nächsten Sitzungsrunden über die Planungen und Möglichkeiten einer Zusammenarbeit in den zuständigen Ausschüssen berichten“, kündigt Fraktionsvorsitzende Boukayeo abschließend an.