„Forschung, Innovation und Produktion gehören zusammen“: Rüsselsheimer SPD-Vorsitzender warnt PSA vor Strategiewechsel

Für den Rüsselsheimer SPD-Vorsitzenden Nils Kraft geht es bei Opel jetzt ums Ganze. Der diskutierte Verkauf des Opel-Entwicklungszentrums zeigt die Richtung: „Forschung und Entwicklung werden ausgelagert und bei externen Dienstleistern wieder eingekauft“. Das sei, so Kraft, nicht die propagierte strategische Partnerschaft, sondern simple Gewinnmaximierung nach dem Shareholder-Value Prinzip.

Er erinnerte an die 30er Jahre des vorherigen Jahrhunderts, als sich das Unternehmen Opel nach der Weltwirtschaftskrise auch in einer wirtschaftlich schwierigen Lage befand. Damals wurde die erste selbsttragende Ganzstahlkarosserie in Serie bei Opel gebaut. Weitere technische Fortschritte, die von Opel ausgingen und in der Branche Standards setzten waren die 1978 eingeführte platzsparende Version der Miniblockfedern sowie 1999 das ausgeklügelte Sitzsystem des Zafira: „Forschung und Produktion aus einer Hand waren die Voraussetzungen für Innovation und den sich anschließenden Erfolg“.

Abschreckende Beispiele für den Niedergang einer Marke gibt es laut Kraft genug. So verweist Kraft auf die Entwicklung bei der ehemaligen deutschen Traditionsmarke Grundig. Dort fungiert Grundig nur noch als Lizenzmarke. Während Produktion und Entwicklung woanders stattfindet.

Für Kraft hat PSA mit dem deutschen Opel-Know-How genau die Fähigkeiten an Board, um erfolgreich für die Zukunft zu sein. „Die Lösung für den wirtschaftlichen Erfolg Opels liegt in der Ingenieurskunst und Produktionsqualität, nicht in betriebswirtschaftlichen Milchmädchenrechnungen“. Vom französischen Konzern PSA erwartet er, dass Opel als eigenständige Marke mit eigenem Gesicht erhalten bleibt.