SPD-Fraktion: Personalentwicklungskonzept statt Einzelmaßnahmen

Im Rahmen der Haushaltsberatungen und der nun anstehenden Diskussionen über ein Haushaltssicherungskonzept wird auch immer wieder über die unterschiedlichsten Maßnahmen aus dem sogenannten Schüllermann-Papier diskutiert.

Auch der Rüsselsheimer Personalrat verfolgt nachvollziehbarerweise die gegenwärtigen Diskussionen und fürchtet um Einschnitte bei der Belegschaft. Fraktionsvorsitzende Boukayeo kündigt an, dass man das Gespräch mit dem Personalrat suchen wird. „Uns ist im besonderen Maße daran gelegen, ein attraktives Arbeitsumfeld für die Beschäftigten aufrecht zu erhalten oder gar zu verbessern. Zwar ist es ohne Frage erforderlich Strukturen zu hinterfragen und Hinweise zu bekommen, wie die städtische Verwaltung optimiert werden kann, dies darf aber nicht einseitig zu Lasten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen“, betont Fraktionsvorsitzende Sanaa Boukayeo.

In den weiteren Beratungen über die Maßnahmen aus dem Schüllermann-Papier und die Haushaltskonsolidierung fordert die SPD-Fraktion, dass der Fokus verstärkt auf das seit langem geforderte und ebenfalls im Schüllermann-Papier enthaltene Personalentwicklungskonzept zu legen. Die Stadt Rüsselsheim braucht als moderner und attraktiver Arbeitgeber ein Gesamtkonzept, wie sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen und entwickeln will und wie man als Arbeitgeber für sich werben will und wie attraktive (Zusatz-)Angebote gemacht werden können, betont die SPD-Fraktion.

Bei den aktuellen Tarifverhandlungen wird seitens verdi wieder deutlich herausgearbeitet, dass die Vergütung im öffentlichen Dienst häufig nicht konkurrenzfähig mit anderen Branchen ist. Dies führt dazu, dass es für die öffentliche Hand immer schwieriger wird Fachkräfte zu finden. Deshalb versuchen Kommunen auf anderem Wege zusätzliche Leistungen anzubieten, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Dies können ein zusätzlicher freier Tag am Geburtstag, ein Jobticket und weitere Zusatzangebote sein, betont Boukayeo.

Als Arbeitgeber steht die Stadt Rüsselsheim natürlich auch in Konkurrenz zu anderen öffentlichen Arbeitgebern, bei denen der „Geburtstagsurlaub“ Normalität ist. „Die Stadt Rüsselsheim braucht schnellstmöglich ein umfassendes Personalentwicklungskonzept, was Antwort auf die Herausforderungen der Personalgewinnung- und -bindung gibt. Ich sehe die Gefahr, dass durch Einzelmaßnahmen, wie die Abschaffung des „Geburtstagsurlaubs“ die Attraktivität der Stadt Rüsselsheim als Arbeitgeber für Beschäftigte weiter abnimmt“, betont Boukayeo abschließend.