
Die SPD hat vor wenigen Tagen ihren Kandidaten für die OB-Wahl im Herbst öffentlich vorgestellt. Einige Stimmen sagen, das sei ja recht spät, was sagst Du dazu?
Gute Kandidaten, die in der Lage sind einen Amtsinhaber zu schlagen, kann man nicht backen, man muss sie finden. Ich hätte den Jahreswechsel auch entspannter verbracht, wenn schon alles in trockenen Tüchern gewesen wäre. Doch was zählt ist das Ergebnis. Mit Udo Bausch haben wir einen sehr guten Kandidaten für Rüsselsheim.
Wie bist Du mit Deinen Mitstreitern eigentlich bei der Suche vorgegangen?
Wir haben ein Ideal- oder Wunsch-Profil erarbeitet, dass wir dann über unsere SPD-Netzwerke und über persönliche Kontakte gestreut haben.
Und wie kam dann der parteilose Udo Bausch in euer Netz?
Ich kenne Udo schon seit vielen Jahren, zum einen weil er aus Rüsselsheim kommt zum anderen über seine frühere Tätigkeit als Wirtschaftsförderer in Frankfurt. Ich hatte ihn eigentlich angesprochen um zu erfahren ob es einen geeigneten Sozialdemokraten in seinem Blickfeld gibt, da ich als SPD-Vorsitzender ja nach einem Kandidaten mit Parteibuch gesucht habe. Naja und dann sagte er recht klar und überzeugt, dass er der Richtige für die Aufgabe sei.
Ist es nicht ungewöhnlich einen Kandidaten zu unterstützen der nicht Mitglied der SPD ist, wie verhält es sich da denn mit der grundsätzlichen politischen Ausrichtung des Kandidaten?
Udo passt erstmal sehr gut in unser Kandidatensuchprofil, insbesondere bei seinen Fachkenntnissen. Aber in der Tat – es ist ein Novum. Udo ist uns aber auch nicht politisch gänzlich fremd. Er war in Königstädten über viele Jahre hinweg SPD Mitglied, wenn auch ohne Amt oder Mandat. Auf Grund des Reformunwillens der SPD an den HartzIV-Gesetzen, ist er zu Zeiten der Großen Koalition ausgetreten. Da gilt es in den eigenen Reihen noch zu werben, denn Sozialdemokraten können da auch nachtragend sein.
Was war für Dich das ausschlaggebende Dich für Udo Bausch auszusprechen?
Wir sehen für Rüsselsheim die Notwendigkeit die Wirtschaftsförderung zu verbessern, um mehr Einnahmen zur Stärkung der Finanzkraft zu generieren. Wir werden oft von Bürgerinnen und Bürgern auf das Thema Sauberkeit und Ordnung angesprochen. Und der soziale Zusammenhalt macht uns Sorge. Udo hat auf all diesen Gebieten berufliche Erfahrung.
Wir müssen aber auch aus den politischen Grabenkämpfen raus. Da hilft es, dass Bausch nicht mehr an eine Partei gebunden ist. Er ist von seinem Typ her aber auch eher der politisch arbeitende Bürger denn ein Apparatschik.
Ist Udo Bausch nicht schon zu alt?
Udo ist 61 Jahre alt, auf Bundesebene wäre dass das beste Alter und ich meine der künftige Bundespräsident und er sind ein Jahrgang. Lebenserfahrung kann in beiden Jobs durchaus hilfreich sein.
Was würdest Du als Alleinstellungsmerkmal von Udo Bausch bezeichnen?
Dass er nach Rüsselsheim, seine Heimatstadt – die Stadt in der seine Kinder leben -, zurückkehrt, um die Erfahrungen die er andernorts gesammelt hat für deren Zukunft einzubringen und nicht, wie man es uns jungen Politikern nachsagt, sie nur als Sprungbrett für die nächste Karrierestufe zu nutzen.