Das kommunale Wahlrecht für Ausländer, die hier bereits geraume Zeit leben, fordern der Rüsselsheimer SPD-Vorsitzende, Nils Kraft, und die Spitzenkandidatin der SPD bei der kommenden Kommunalwahl, Sanaa Boukayeo. Sei das kommunale Wahlrecht durchgesetzt, erübrigten sich die Ausländerbeiräte, erklärten sie jetzt in einem Gespräch mit der Main-Spitze.
Politik mitgestalten
Boukayeo wie Kraft empfehlen Zuwanderern dringend, sich in Vereine und Parteien einzubringen, damit sie teilhaben und das Leben mitgestalten können. Wie Kraft erklärt, kommen bereits 50 Prozent der Menschen, die jetzt in seine Partei eintreten, aus Zuwandererfamilien. Insbesondere handele es sich um junge Frauen mit guter Ausbildung. Diese Frauen sind in der Gesellschaft angekommen und schließen sich uns an. Sie erkennen, wie wichtig es ist, im politischen System mitzugestalten. Diesen meist aus einfachen sozialen Verhältnissen aufgestiegenen Frauen Mitwirkung zu ermöglichen, sei eine klassische Aufgabe der SPD.
Die Spitzenkandidatin gilt als lebendiges Beispiel dafür, dass und wie man sich erfolgreich integrieren kann. Sanaa Boukayeo kam im Alter von sieben Jahren aus Marokko nach Deutschland. Im Alter von 16 Jahren beantragte sie die deutsche Staatsbürgerschaft. Darin bestärkt wurde sie von ihrer Mutter. Einst als Marokkanerin aus Algerien vertrieben, legte diese großen Wert darauf, ihrem Nachwuchs Abitur und Studium zu ermöglichen sowie sichere Wurzeln zu geben. Selbst ist es der Witwe bislang nicht vergönnt, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Wegen kleiner Rente gilt sie den Behörden als armutsgefährdet. Wer aber Transferleistungen des Staates bezieht und da ist es egal, ob es 50 oder 500 Euro sind bekommt die Staatsbürgerschaft nicht, ja muss sich alle zwei Jahre eine neue Bescheinigung holen, die seine weiterhin nur befristete Aufenthaltsgenehmigung verlängert, kritisiert die Tochter.
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