Jusos Untermain beschäftigen sich mit Asylthematik

In einer Presseerklärung kündigt die Juso-AG Untermain (Rüsselsheim, Raunheim, Kelsterbach) an, sich intensiv mit der Asylthematik auseinanderzusetzen. Der Schwerpunkt soll dabei auf der Region liegen. Der Auftakt sei bereits mit dem Besuch der Gemeinschaftsunterkunft in Rüsselsheim erfolgt, berichten die Jungsozialisten weiter.

„Um die Thematik in seiner Gänze zu erfassen und gerecht zu werden bedarf es einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit den verschiedensten Aspekten und ausführlicher Gespräche mit verschiedenen Gruppierungen. Aufklären und für Verständnis werben sei das beste Mittel, um Populisten gar nicht erst die notwendige Plattform zu bieten“, betont Yelda Akmut, Vorsitzende der Juso-AG Untermain.

Als Auftakt für die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik nutzte eine kleine Delegation der Jusos den Besuch der Gemeinschaftsunterkunft am Flörsheimer Weg in Rüsselsheim. Dabei nahmen sich der Sozialarbeiter und Leiter des Heims sowie die Fachbereichsleiterin Jugend und Soziales aus dem Rüsselsheimer Rathaus viel Zeit, um den Jungsozialisten einerseits die Unterkünfte zu zeigen, aber auch diverse Fragen zum gesamten Asylverfahren und rechtliche Rahmenbedingungen zu erläutern.

Während des Austausches wurde deutlich, dass die bestehende enge Kooperation und der regelmäßige Austausch zwischen dem Kreis und aller Kommunen im Groß-Gerau ein wichtiger Faktor für die Bewältigung der anstehenden Herausforderungen ist. Der breite gesellschaftliche und politische Konsens, dass mit Menschlichkeit und Offenheit den Asylbewerbern begegnet werden sollte, ist im Kreis Groß-Gerau tief verwurzelt. „Ausdruck des Verständnisses füreinander und der Mitmenschlichkeit ist auch, dass es mit den Nachbarn zur Gemeinschaftsunterkunft in Rüsselsheim keinerlei Probleme gibt und viele Rüsselsheimer Vereine den Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft die Möglichkeit bieten, sich vor Ort zu engagieren und mitzumachen“, betont Frank Tollkühn, Kassierer der Juso-AG Untermain.

Ein reicher Staat wie Deutschland, der immer wieder Anspruch erhebt, auf der internationalen Ebene eine bedeutende Rolle zu spielen, müsse hier eine positive Vorreiterrolle einnehmen und seiner Verantwortung gerecht werden, betont die Juso-AG Untermain. Die zum Teil unerträgliche Schacherei auf europäischer und nationaler Ebene über Verantwortungen und Aufnahmequoten müssen ein Ende haben. Im Mittelpunkt sollten die Menschen stehen, die der Hilfe bedürfen und vor Krieg, Gewalt und Zerstörung fliehen.

Deutlich wurde beim Besuch der Gemeinschaftsunterkunft aber auch, dass es nicht alleine damit getan ist, den Menschen ein Dach über dem Kopf zu geben. Mindestens genauso wichtig ist es, ausreichend Angebote zu bieten, die die gesellschaftliche Teilhabe der Asylbewerber ermöglichen. Ein wesentlicher Schlüssel sei hierbei das Erlernen der deutschen Sprache. Mit mehreren Kindergärten und Grundschulen in fußläufiger Nähe biete hier die Gemeinschaftsunterkunft in Rüsselsheim für Kinder und Jugendliche ideale Voraussetzungen.

Gesprächsrunden mit verschiedenen Akteuren der Asylthematik, Besuche weiterer Einrichtungen und ein breit angelegter öffentlicher Dialog sollen nach Vorstellung der Juso-AG Untermain 2015 folgen und so das Thema mit der gebührenden Sachlichkeit diskutiert werden.