Leicht verwundert zeigte sich der SPD Ortsvereinsvorsitzende Nils Kraft über das Vorhaben des Schuldezernenten Dennis Grieser die Friedrich-Ebert-Schule per Dekret in Sophie-Opel-Schule umzubenennen.
Unter Umständen kann es angebracht sein, einer Schule, die durch die Zusammenlegung anderer Schulen neu entstehen soll, auch einen neuen Namen zu geben. Wenn diese Idee allerdings wirklich identitätsstiftend sein soll, müssen Schüler, Eltern und Lehrer und der Stadtteil auch in diesen Prozess eingebunden werden."
Das Bauchgefühl des Dezernenten könne hierbei weder Parlament noch Schulgemeinde ersetzen, auch wenn bereits für viel Geld ein buntes Logo bei einem stadtbekannten Frankfurter Kommunikationsdesigner ausgegeben und die Familie Opel hierfür gewonnen werden konnte.
Kraft will sich auf eine Diskussion, wer denn nun der würdigere Namensgeber sei, zum jetzigen Zeitpunkt nicht einlassen. Beide Benennungen haben seiner Ansicht nach ihre Berechtigung, obwohl Friedrich Ebert als Reichspräsident zu Beginn der Weimarer Republik durch das Erstarken der AfD und die NSU Morde sicherlich die aktuelleren Anknüpfungspunkte für die Schüler böte.
Die Idee, eine Schule nach der Witwe des Industriellen Adam Opel zu benennen, habe er schon einmal im Zusammenhang mit dem im ehemaligen F-Bau der Opelwerke ansässigen Neuen Gymnasium gehört. In wie weit es Sophie Opel nun gerecht wird, ihren Namen wie sauer Bier von Schule zu Schule anzubieten, will Kraft dahingestellt lassen.
Nach seiner Vorstellung sollen Schüler, Eltern und Lehrer erst nach Abschluss der Zusammenlegung in einem demokratischen Prozess über den neuen Namen der Schule entscheiden. In dieser Diskussion könnten dann auch außer Friedrich Ebert und Sophie Opel noch weitere Namen, wie zum Beispiel Walter Rietig, vorgeschlagen werden. Der jetzt vom Schuldezernenten aufgebaute Entscheidungsdruck entbehrt jeder sachlichen Grundlage und schadet dem Projekt Kooperative Gesamtschule mehr, als er nutzt", meint Kraft.
Er empfiehlt der Stadtverordnetenversammlung die Kenntnisnahme" zu nutzen, um durch einen Beschluss ihrerseits klarzustellen, dass über die zukünftige Benennung der Kooperativen Gesamtschule am Standort Friedrich-Ebert-Schule einzig und allein die Schulgemeinde nach Abschluss der Zusammenlegung mit der Parkschule entscheidet. Der Arbeitstitel des Projektes soll bis dahin auch weiterhin Kooperative Gesamtschule Rüsselsheim lauten.