Zum Gedenken des 70. Jahrestages der Rüsselsheimer Lynchmorde findet am 26. August eine Veranstaltung mit verschiedenen Stationen und Beiträgen statt. Die Stadt Rüsselsheim und das Evangelische Dekanat laden gemeinsam mit dem Ausländerbeirat alle Bürgerinnen und Bürger ein, an der Veranstaltung teilzunehmen. Es soll daran erinnert werden, dass am 26.08.1944 nach einem nächtlichen Bombenangriff aufgebrachte Rüsselsheimer Bürgerinnen und Bürger acht amerikanische Soldaten der Luftwaffe attackierten, als sie bei einem Gefangenentransport durch Rüsselsheim geführt wurden. Sechs der Solddaten starben und nur zwei überlebten. Die Initiative 26. August 1944 hatte diesen Vorfall aufgearbeitet und das Mahnmal an der Grabenstraße initiiert, das 2004 in Gegenwart des Überlebenden Sidney Brown eingeweiht wurde.
Um 16.45 Uhr ist die Stadtkirche Treffpunkt für einen gemeinsamen Gang zum Mahnmal, wo um 17.15 Uhr eine Kranzniederlegung mit einer Ansprache von Oberbürgermeister Patrick Burghardt stattfindet. Im Haus der Kirche Katharina von Bora am Gemeindeplatz findet dann um 17.30 Uhr unter Mitwirkung des Ausländerbeirates ein erinnerndes Gedenken statt. Dekan Kurt Hohmann sowie Fatmagül Tuncay und Musa Cakilli von der Ditib-Moschee werden aus unterschiedlichen Perspektiven an den Lynchmord und die Kriegsopfer Rüsselsheims erinnern.
Zum Vortrag mit dem Titel Spontaner Volkszorn? begrüßt Bürgermeister Dennis Grieser um 18 Uhr die Gäste in der Rotunde des Rathauses, Eingang Faulbruchstraße. Dr. Jens Scholten, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Stadt- und Industriemuseums wird im Anschluss in seinem Vortrag die Fliegermorde aus der Sicht historischer Forschung thematisieren. Zum Abschluss gegen 19 Uhr wird Oberbürgermeister Patrick Burghardt einen Ausblick auf zukünftige Vorhaben zur Erinnerungskultur geben.