SPD-Vorsitzender Nils Kraft zeigt sich entsetzt über relativierende Äußerungen Pfarrer Biederts

Ein Beitrag von Nils Kraft

SPD-Vorsitzender Nils Kraft zeigt sich entsetzt über relativierende Äußerungen Pfarrer Biederts zu Ursache und Wirkung der Bombadierung deutscher Städte.

Es ist richtig und gut, dass Tote durch ihre Familien betrauert werden, dass man sich ihrer erinnert. Ein jeder Verlust ist in der Regel schmerzlich für die Hinterbliebenen.

Der Versuch Pfarrer Biederts aus dieser individuellen Trauer eine Relativierung der Täter- und Opferrollen und der kollektiven Verantwortung für den Zweiten Weltkriegs herzuleiten ist aber gänzlich falsch.
Es waren unsere Vorfahren die los zogen andere Völker zu überfallen und zu unterjochen bzw. auszulöschen. Sich darüber zu beklagen, dass die Angegriffenen mit gleicher Härte zurückschlugen verkennt Ursache und Wirkung.

Sydney Brown und seine Kameraden kamen nicht auf Grund von Kriegslust nach Rüsselsheim, Königstädten und auch Frankfurt wurden nicht auf Grund von genereller Zerstörungswut bombardiert.

Dass ein Pfarrer den gelynchten und ermordeten amerikanischen Piloten in Rüsselsheim eine Form von Schuld zuspricht ist widerwärtig.
Es zeigt aber vor allem wie wichtig das Bild von Hans Diebschlag ist und wie richtig es ist, es an einem Ort wie dem Rathaus, dem Rathaus aller Bürgerinnen und Bürger, zu zeigen und die daraus sprechende Mahnung uns zu erinnern zu würdigen.

Biedert hätte gut daran getan die Veranstaltungsreihe von Dagmar Eichhorn Anfang der 2000 er Jahre zu besuchen. Es zeigt auch, dass es notwendig ist eine aktive Erinnerungskultur zu pflegen.

Es ist zu hoffen, dass viele Bürgerinnen und Bürger an der Gedenkveranstaltung am 26.August 2014 teilnehmen werden.