
Der Oberbürgermeister und Stadtplanungsdezernent Patrick Burghardt offenbart mit seinen Erklärungen zum Bauschheimer Gebiet Eselswiese erneut seine fehlenden Kenntnisse in grundlegenden Fragen der Stadtplanung, so kommentiert Stadtverordneter und Mitglied des Planungs-, Bau- und Umweltausschusses Frank Tollkühn (SPD) kürzlich getätigte Aussagen des Oberbürgermeisters.
Ein rot-grüner Antrag fordert u.a., dass entgegen früherer Überlegungen auf der Eselswiese keine Sondernutzungsflächen für großflächigen Einzelhandel ausgewiesen werden und stattdessen mit den Eigentümern des leerstehenden Gebäudes nordwestlich der Eselswiese (ehemals Praktiker) Gespräche geführt werden sollen, um dort entsprechende Angebote abzubilden. Burghardt bezeichnete diese rot-grüne Initiative als Schaufenster-Antrag.
Die SPD-Fraktion äußert den Verdacht, dass Patrick Burghardt den Wesen des Antrags weder verstanden hat, noch bereit ist sich ernsthaft mit Fragen der Stadtplanung auseinanderzusetzen.
Die SPD-Fraktion sieht in den Aufgaben einer aktiven Stadtplanung u.a. die Entwicklung der räumlichen und sozialen Strukturen einer Stadt und die Steuerung einer raumbezogenen Infrastrukturentwicklung. Diesem Ansatz einer aktiven Stadtplanung folgend ist Intention des Antrages zur Eselswiese zu verstehen, betont SPD-Bauarbeitskreissprecherin Elif Cugali. Das Gesamtgebiet am Ortseingang von Bauschheim soll geordnet werden. Es kann nicht im Sinne einer bewussten Stadtplanung sein, dass die Ortseinfahrt zukünftig durch Supermärkte und Parkplätze dominiert wird. Deshalb ist es sinnvoll Einzelhandel auf dem Real-Gelände zu konzentrieren, um so die Möglichkeit zu schaffen – entgegen ursprünglicher Planungen – das Wohnen auf der Eselswiese noch weiter auszuweiten.
Ein weiteres Indiz für die mangelnden Kenntnisse des Oberbürgermeisters sieht Stadtverordneter Tollkühn darin, dass der Oberbürgermeister den Vorwurf formuliert, dass das Projekt noch nicht umgesetzt sei und er lieber heute als morgen die gut 60 Hektar bebauen will. Tollkühn erinnert in diesem Kontext daran, dass in den vergangenen Jahren der Blaue See 2 in Königstädten als Wohngebiet entwickelt wurde. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht kann es nicht sinnvoll sein, gleichzeitig zu viele Flächen auf den Markt zu geben. Ein Überfluss an Flächen lässt die Preise verfallen. Es war sinnvoll und richtig in den vergangenen Jahren den Fokus auf die Vermarktung des Wohngebietes Blauer See 2 zu legen. Bereits bei Amtsantritt des Oberbürgermeisters Burghardt war jedoch bekannt, dass weitestgehend alle Flächen in Königstädten vermarktet sind. Zu diesem Zeitpunkt hätten bereits die Vorbereitungen für die Eselswiese erfolgen können. Dies wurde offenbar versäumt, führt Tollkühn aus.
Die SPD-Fraktion stellt darüber hinaus klar, dass entgegen der Äußerungen des Oberbürgermeisters (25 Jahren roter Planungsdezernent), die SPD den Planungsdezernent maximal die letzten 15 Jahre gestellt hat. Statt mit polemischen Unterstellungen auf einen rot-grünen Antrag zu reagieren, erwarte man vom Oberbürgermeister, dass er sich ernsthaft mit Fragen der Stadtplanung auseinandersetzt, betont Stadtverordnete Cugali abschließend.